Lebensmittel retten

Das erste „Lebensmittel retten“ fand im September 2017 statt.
Die Lebensmittel kommen von einem Aschaffenburger Supermarkt, der täglich einen PKW-Anhänger voll Lebensmittel aus dem Laden räumt. Täglich holt die Ware jemand anders ab, ob Foodsharing, Grenzenlos oder wir, um die Ware vor der Tonne zu retten.
Die Menschen, die in Kleinostheim auf den Kirchplatz kommen, um die Lebensmittel kostenlos mitzunehmen, kennen sich mittlerweile untereinander, auch wenn immer wieder neue Gesichter dazukommen. Es werden Rezepte ausgetauscht, manche bringen Marmelade mit, die sie aus den geretteten Lebensmitteln selbst hergestellt haben. Man kann auch Lebensmittel, die man nicht mehr mag vorbeibringen.

Wussten Sie, dass

  • es in Frankreich und Tschechien schon ein Gesetz gibt, das das Wegwerfen von Lebensmittel in Supermärkten verbietet?
  • ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel verschwendet werden oder verloren gehen, in Industrieländern sogar etwa die Hälfte aller Produkte.
  • 25% des weltweiten Wasserverbrauchs für den Anbau von Lebensmitteln gebraucht wird, die später auf den Müll geworfen werden.
  • täglich für jeden Erdbewohner Nahrung mit dem Energiegehalt von 4.600 Kilokalorien geerntet wird, davon aber nur ungefähr 2.000 Kilokalorien durchschnittlich auch verzehrt werden.
  • jährlich in Europa fast 90 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll landen
  • jeder EU-Bürger durchschnittlich 179kg Obst, Gemüse, Fleisch und andere Nahrungsmittel pro Jahr in die Tonne wirft.
  • laut einer Studie der Welternährungsorganisation in Europa sogar jährlich 280kg Lebensmittel pro Einwohner weggeworfen werden, obwohl häufig noch nicht einmal das MHD erreicht worden ist.
  • Weitere Zahlen:
  • 5 % der Nahrungsmittelabfälle entstehen im Handel.
  • 8% Prozent der unnötig weggeworfenen Lebensmittel sind Milchprodukte.
  • 940 Euro sind unnötig weggeworfene Lebensmittel eines 4-Personen-Haushalts im Jahr wert
  • 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel gehen im Jahr bei Großverbrauchern wie Restaurants oder Kantinen verloren.
  • Quelle: https://www.proplanta.de/Agrar-Lexikon/Lebensmittelverschwendung+-+Zahlen+udn+Fakten_ll1331734059.html

weitere Infos: https://www.kern.bayern.de/wissenschaft/184542/index.php

Die Aktion „Lebensretten“ hat auch einen ökologischen Hintergrund: Lebensmittel, die in Supermärkten meist inklusive Verpackung weggeworfen werden, verursachen eine Vermüllung der Äcker: dort schlummern noch mehr Plastikreste wie in den Meeren: In Deutschlands Böden steckt 20 mal mehr Plastikmüll als in den Weltmeeren.

Das Gute dabei: Jeder kann etwas tun!

• öfter einkaufen, das ist auch besser für Frische und Vitamine
• MHD heißt nicht Wegwerfdatum. Verlasst euch auf eure Nase
• hab ein Herz für Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern
• aus überreifem Obst und Gemüse kann man immer noch was zaubern (Marmelade, Suppen, Saucen, Eis)
• Lebensmittel richtig lagern
• regelmäßig zum LEBENSMITTEL RETTEN kommen 🙂
• darüber reden, Freunde auf das Thema aufmerksam machen.
• beim Bäcker nicht ärgern, wenn das Lieblingsbrot mal aus ist.

->Tipps von Öko-Test zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung im Haushalt.

Und eine besondere Empfehlung:
Nutzen Sie die App „TooGoodtogo“:
weiter Infos hierzu auf https://toogoodtogo.de/de

Kurzfilm über Lebensmittel-Retten in Kleinostheim

Termine:

Jeden 1. und 3. Montag des Monats
(außer an Feiertagen) auf dem Kirchplatz

Du willst weitere Infos oder auch mithelfen?
sabine [at] tomorrow-kleinostheim [dot] de