„Die Sprache werden wir mitnehmen“

Gesucht: einfach unterhalten

Neulich sagte eine Ukrainerin: Als der Krieg begann, bin ich mit Tausenden nach Deutschland geflohen. Wenn Sie wissen wollen, wie es uns am Anfang ergangen ist, müssen Sie sich Schlaganfallpatienten vorstellen. Der Geist dieser Menschen ist oft sehr wach, aber sie können nicht kommunizieren, das ist sehr schmerzhaft. Ich habe Deutsch gelernt, zuerst mit mäßigem Erfolg, denn ich hatte niemanden zum Unterhalten. Eines Tages begegnete ich im Park einer Frau, die im Rollstuhl saß. Wir lächelten uns an. Da kam mir der Gedanke, dass diese freundliche Frau vielleicht Zeit hätte und fragte sie, ob sie sich mit mir unterhalten würde. So begann eine Freundschaft. Durch unseren Austausch wurde mein Deutsch immer besser. Stellvertretend für alle, die sich um mich und meine Landsleute gekümmert haben, möchte ich danken. Wenn wir in unsere Heimat zurückkehren, werden wir diese Erfahrungen echter Anteilnahme mitnehmen – und die Sprache!

Eine Lehrerin unserer Grundschule schreibt: 

„Ich habe einen Schüler aus der Ukraine, der mit seiner Mutter jemanden sucht, der/die mit ihm einmal die Woche ein bisschen Deutsch lernt. Sie sind seit ca. einem Jahr in Deutschland. Die Mutter hat bereits einen Deutsch-Kurs gemacht, versteht inzwischen schon einiges, Sprechen fällt ihr aber noch schwer und sie würde es gerne regelmäßig weiter üben. Der Junge spricht langsam mehr, tut sich aber auch noch recht schwer mit der deutschen Sprache. Habt ihr da vielleicht jemanden? Ich würde mich sehr freuen – und die beiden natürlich erst recht!“